Jahresbrichte

Der S-F-V Jahresbericht für 2022

geschrieben von Sambia FV am: 07 May 2023

Einer unserer Arbeits-Schwerpunkte lag auch im vergangenen Jahr in dem von uns gebauten und 2009 eröffneten Kinder-Waisendorf „Fountain Gate“ in der Nähe der Hauptstadt Lusaka. Dort wurden etwa 400 Kinder betreut. In Fountain Gate leben etwa 150 Waisenkinder und etwa 40 Internatskinder. Weitere bedürftige Kinder aus dem benachbarten Compound werden tagsüber einschließlich Schulbesuch versorgt. Außerdem besuchen viele Kinder der Umgebung aus normalen Familien tagsüber die Schule. Dieses Kinderdorf ist weiter ein großer Segen, nicht nur für die Kinder dort, sondern auch für die Umgebung. Die Schule ist bei der Bevölkerung beliebt. Wir konnten mit dafür sorgen, dass sie nun bis zur Hochschulreife führt. Im Herbst gab es etwa 25 Abschlüsse, die dem deutschen Abitur entsprechen.

Unsere Gelder wurden auch weiter für Hungerhilfe eingesetzt. Die Armut im Land hat sich als Folge des Ukrainekrieges und der Covid-19 Pandemie weiter verschlechtert. An über 1000 Menschen konnten durch unsere Spenden regelmäßig Lebensmittel ausgegeben werden. Oft sind diese Hilfen vorübergehend, z.B. wenn jemand krankheitsbedingt kein Geld verdienen kann.                                                                                                                              

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

Auch die von uns gebaute und 2003 eröffnete Mubuyu Mädchenschule wurde durch unsere Spenden unterstützt, dadurch konnte die Zahl der dort geförderten Mädchen erhöht werden.  Diese Internatsschule fördert speziell Mädchen, und das in einem Gebiet des Tonga-Stammes am Karibasee, bei denen traditionell Mädchen weniger gelten als Jungen. In die Grundschule der Mubuyu-Schule gehen etwa 180 Mädchen und Jungen, die nicht auf dem Schulgelände wohnen. Die höheren Klassen bis zur Hochschulreife werden aber ausschließlich von etwa 220 Mädchen besucht, die auf dem aus 23 Häusern bestehenden Gelände wohnen. Auch im vergangenen Jahr konnten wieder viele Mädchen ihren Abschluss machen und die Berufsausbildung in anspruchsvollen Berufen beginnen bzw. abschließen.

Am 1. Juni 2022 begannen wir ein neues Projekt, den vom BMZ mit 75% geförderten Bau einer neuen Schule in Fountain Gate und die Entwicklung des benachbarten Bagdad Compounds. Das in U-Form geplante zweistöckige Gebäude beinhaltet in jedem Stockwerk 6 Klassenräume auf einer Grundfläche von 360 m². Insgesamt überwies ich im vergangenen Jahr 125.000 € für das Bauprojekt, davon erhielten wir 97.500 € vom BMZ. Die Fundamente erwiesen sich als große Herausforderung, der Boden war weicher, als die Fachleute dies eingeschätzt hatten. Deshalb wurde mehr Beton benötigt. Dies zusammen mit Kostensteigerungen, ungünstigem Kurs und Materialknappheit war sehr herausfordernd. Trotzdem schafften wir es, den Bau fortzusetzen. Zum Jahresende waren die gesamte Bodenplatte und die Mauern des Erdgeschosses fertig. Im Bagdad Compound wurde ein kleines Häuschen erworben, in dem zum Jahresende bereits Analphabeten-Schulungen und Selbsthilfegruppen stattfanden. Ende 2023 soll das Projekt abgeschlossen sein.  

Im November 2022 reichte ich beim BMZ einen Förderantrag für den Bau einer Klinik in Livingstone ein, mitten in der Großstadt gelegen, und nur wenige Kilometer von den weltbekannten Viktoriafällen entfernt. In der ersten Ausbaustufe wird ein 2-stöckiges Gebäude mit einer Nutzfläche von 500 m² gebaut. Die Behandlung erfolgt überwiegend ambulant, in den Bereichen Gynäkologie und Entbindung, Kinderheilkunde, Akutkrankheiten und Diagnostik. Es werden nur 10 Betten für Notfälle vorgehalten. Von den Gesamtkosten in Höhe von 400.000 € wird das BMZ voraussichtlich 50% tragen, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung 25%, (also 100.000) und der Sambia-Förderverein zusammen mit Chreso die restlichen 100.000. Baubeginn soll am 1.7.2023 sein und Fertigstellung am 31.12.2025. Zu dem Projekt gehört auch eine Entwicklung des umgebenden ländlichen Bereiches. Dazu werden 10 Ortschaften ausgewählt, in denen Behandlungen, Aufklärung, Selbsthilfegruppen u.s.w. stattfinden werden. Es soll insbesondere versucht werden, die sehr hohe Kinder- und Müttersterblichkeit bei der Geburt zu verringern. Erst in einem künftigen weiteren Schritt soll dieser Bau erweitert werden, u.a. mit Bettenhaus, Innere Medizin, Chirurgie mit Operationen.

Die Gesamt-Ausgaben für alle genannten Projekte betrugen 276.654 €, soviel wie nie in einem Jahr zuvor. Die Verwaltungskosten (Briefmarken, Homepage, Bildabzüge) lagen mit 424 € bei etwa 0,15% der Gesamtausgaben. Alle Arbeiten werden bei uns ehrenamtlich erledigt. Dies ist die Ursache für die niedrigen Verwaltungskosten. Unser Verein zählt 45 Mitglieder, ca. 200 Rundbriefe werden etwa alle 2 Monate verschickt, überwiegend per E-Mail. Alle diese Briefe finden Sie in komprimierter Version auch auf unserer Homepage.

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!